Kerzenleuchter


1989   William Comyns   London
15 cm hoch und zusammen 1269 Gramm schwer

Ein seltenes 4er-Set im Design des ganz frühen 18. JH. Gefertigt wie vor 1770 üblich: Aus stabilem dicken Silber, welches nicht gefüllt werden musste.
Die Ursprünge der Firma Comyns - eine der wenigen noch heute produzierenden aus der "guten alten Zeit" - reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert. Ab dem frühen 20. JH sind sie bekannt für erstklassige Neuauflagen der Designs aus der Zeit von Queen Anne und George I.
Vor kurzem hatte ich die ganz seltene Gelegenheit, in den USA ein Original-Set zu ersteigern. Bei einem Preis, der inklusive Auktionshausgebühren und Einfuhrkosten 10000 Euro erreicht hatte, bin ich ausgestiegen ...
2500 €



1759   William Café   London

Schwere, gegossene Kerzenhalter. Nicht gefüllt!
Jeweils ca. 24 cm hoch und zusammen 1227 Gramm schwer.
2950 €



um 1790   DMS   Lissabon / Portugal
26 cm hoch, 1,7 kg schwer

Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen England und Portugal waren eng und vielfältig über die Jahrhunderte. Nicht nur durch die Heirat von Charles II mit der portugiesischen Königstochter Katharina von Braganza, die Madeira als Mitgift mitbrachte. Kein Fässchen, sondern die ganze Insel!
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass man ab und an Silberwaren mit portugiesischen Stempeln findet, die in Stil und Herstellung klar auf die Britischen Inseln zu verorten sind.
So, wie dieses Paar Kerzenleuchter. Schwere gegossene Qualität, gestempelt mit den Lissaboner Feingehaltstempeln für 958er Silber für die Zeit von 1770 bis 1843 und den Marken DMS eines Meisters, der von 1770 bis 1822 tätig war.
Außerdem finden sich französische Importmarken aus der Zeit von 1836-1864.
Portugiesische Silberwaren aus der Zeit sind meist noch ein bisschen schwerer als englische. Diese Leuchter wiegen 1,7 kg!
Dieses Paar kann ich für die Hälfte des Preises abgeben, der für vergleichbare Paare aus England gezahlt werden muss.
Fragen Sie mich nicht warum, nutzen Sie es aus!

3250 Euro



1776   Jones + Scofield   Sheffield
ca. 28 cm hoch mit einem Fuss-Durchmesser von ca. 14 cm

Wie ich an anderer Stelle in der Infothek ausführlich beschrieben habe, führte die Weiterentwicklung der Dampfmaschine in den 1770er Jahren zu einer neuen Produktionsform bei Kerzenleuchtern - und damit verbunden finden wir hier 2 besonders imposante Exemplare im "neuen" Design des englischen Neo-Klassizissmus.
Diese Leuchter-Art wurde gefüllt, weshalb kein Silbergewicht angegeben ist. Mit Holz oder Pech oder später einer Art Zement. Aber damit Sie eine Vorstellung haben: jeder dieser Leuchter hier wiegt fast ein Kilo.

Diese Leuchter hier sind auch nach 250 Jahren in Top-Zustand! Ohne Dellen oder durchpolierten erhaben Stellen, bröselnder Füllung oder Lötreparaturen! Extrem selten zu bekommen!
3250 €



1739   James Gould   London

Schwere, gegossene Kerzenhalter. Nicht gefüllt!

ca. 18,5 cm hoch ohne Tropfenfänger und 20,5 cm mit TF, zusammen 1010 Gramm schwer.

 Aus der Serie "Besser geht nicht!"

Mit besonders elegantem Stamm und mit Original-Tropfenfängern. Das ist erwähnenswert, weil Leuchter erst ab der 2. Hälfte des 18. JH regelmäßig Tropfenfänger bekamen. Ältere Exemplare bekommen gerne "passende" verpasst. 

Die hier sind in der Original-Form der Leuchter und haben das gleiche Wappen.

Das Wappen auf den Leuchtern und den Tropfenfängern gibt Hinweis auf die Okeover family of Okeover Hall, Ashbourne, Staffordshire.
3750 €



1775 - 1781   Jean-François GUILLAUME   St. Quentin / Frankreich
26 cm hoch und zusammen 1560 Gramm schwer!

Jean-François GUILLAUME praktizierte seit 1753 in Saint Quentin. Bevor er sich niederließ, war er zwei Jahre lang Begleiter von Thomas Germain in den königlichen Galeries du Louvre.
Das erklärt wohl die Qualität seiner Arbeiten.
4450 €




Chambersticks

Chambersticks / Kammerleuchten werden in England auch "go to bed" genannt. Damit ist schon klar, wozu sie ursprünglich gefertigt wurden: Tragbares Licht für die dunklen Gänge zu den Schlafkammern, welches dann auch prima auf die Nachttische passte.
Bis etwa zur Mitte des 18. JH montierte man das Oberteil von Kerzenleuchtern auf einen Teller, machte einen Griff dran und fertig war die Laube.
Spätere chambersticks haben i.d.R. Tropfenfänger ("sconces") und Flammenlöscher ("Snuffer").
Wenn Sie chambersticks sehen mit einem Loch im Stamm ("knop"), dann war dieses vorgesehen für eine Dochtschere, mit der man den Docht trimmen konnte. (Siehe Foto oben links). Meist ist diese - fast immer aus unedlem Metall gefertigte - Schere verloren gegangen bzw. dem Rost zum Opfer gefallen. Ohne Schere gefällt mir das Loch nicht, also kaufe ich nur chambersticks mit geschlossenem knop.



1755   John Quantock   London
Durchmesser 14 cm, 18cm lang über Griff und 259 Gramm schwer.

Diese puristischen Formen sind mir die liebsten. Es versteht sich von selbst, dass solche frühen chambersticks selten zu finden sind.
Vielschichtiges Wappen! Mit zertifizierter Provenienz.
Sie können handelsübliche Kerzen verwenden, durchaus mit 20 oder gar 30 cm Länge.
1750 €