Meine Einstellung und Hintergrundinfos zu Gemälden

Kaum etwas ist subjektiver als die Beurteilung von Gemälden. Da hilft die Einstellung, mit der ich auch schon an Silber und Holz rangegangen bin:

"Es gibt nur 2 Sorten Wein auf der Welt. Wein der mir schmeckt. Und Wein, der mir nicht schmeckt."

Ich kaufe Bilder nicht nach dem Namen des Künstlers, sondern weil sie mir gefallen. Und in gutem Zustand sind. Punkt. Na gut, zugegeben, meiner Frau sollten sie auch gefallen.

Ich gucke auch nicht "wie wird der Maler denn gerade so gehandelt". Der Satz ist sowieso Quatsch und zeugt nur von keiner Ahnung und keiner eigenen Meinung. Mit dem Ansatz sollte man vielleicht Aktien kaufen, aber keine Kunst.

Ich bin immer irritiert, wenn - auch bei bekannten Trödelshows - das ein Kriterium ist. Glauben die wirklich, ein Maler hätte 40 oder 50 Jahre davon leben können, 3 Super-Werke zu schaffen, die heute hoch gehandelt werden? Nur bei Auftragsarbeiten oder den Werken für große Ausstellungen hat er sich Zeit genommen. Ansonsten musste er hunderte "schnelle" Bilder malen, ggf. für Touristen. Die tauchen heute für wenig Geld in Auktionen auf, können aber doch nicht den Preisrahmen für die guten Werke vorgeben.

Und was sagt ein Blick in Auktions-Datenbanken über den Zustand des Bildes? Außerdem gibt es Auktionshäuser, da ist jedes Gemälde hochpreisig. Da geht es auch um etwas ganz anderes ....

Es gibt von jedem Maler Gemälde von (ganz wenig Geld) ... bis (ganz viel). Je nach Sujet, Größe und vor allem Zustand! Und auch Künstler haben gute und bessere Tage.

Um es deutlich zu sagen: "Datenbanken-Käufer" werden hier nicht fündig. Wenn Sie aber eine eigene Meinung haben und sich handwerklich anspruchsvolle Gemälde - und keine Namen - an die Wand hängen, dann bekommen Sie hier Werke in bester Galerie-Qualität - also wirklich wandfertig! - ohne SchickiMicki-Aufschlag.


Wie schwierig Preisvergleiche durch Frau Google sind, zeigt das folgende Beispiel:

Das 1. Foto zeigt den Zustand, in dem das Gemälde mal für ein paar hundert Britische Pfund versteigert wurde. Beim 2. wurden immerhin schon die dicken Flecke entfernt, da brachte es etwas später rund einen Tausender (ohne Rahmen). Es war also ein klassischer Auktionshändler unterwegs. Billig kaufen, wenig investieren und hoffentlich mit ein paar Euro Gewinn verkaufen.

Dann kam eine Profi-Restauration und ein edler Rahmen. Dass dieses große Gemälde (130 x 90 cm mit Rahmen) in Top-Zustand am Ende ein paar Tausender kostet bis es an meiner Wand hängt, leuchtet zumindest mir ein. Alleine die Transportkosten hin und her zwischen Auktionshaus, Händler, Restaurator, Rahmer und Kunde (zzgl. Einfuhrumsatzsteuer) summieren sich. Und, ja, der Händler darf auch was verdienen für seinen Spürsinn, seine Arbeit, seine Investitionen und sein Risiko.

Hätten Sie das dreckige Gemälde ersteigert ?


Einen passenden Text zum Thema hat ein erfahrener Kollege in England geschrieben. Hier zum einfacheren Lesen eine Übersetzung:

Viele führende Kunsthändler bieten eine Vielzahl von Beratungsdienstleistungen an, die es Kunden ermöglichen, für Kunstmarkttrendberichte, unabhängige Bewertungsberichte und zahlreiche andere Präsentationen zu bezahlen, die den Eindruck erwecken, dass es einen fehlerfreien Algorithmus für den erfolgreichen Kauf von Kunst gibt. In Wahrheit steigen die Kunstpreise und die Kunstpreise sinken, und ein Kauf nach Tabellenkalkulationen verbessert Ihre Chancen, ein gutes Bild zu kaufen, nicht.

Natürlich verkomplizieren professionelle Kunstberater den Prozess des Kunstkaufs bewusst. Es liegt in ihrem Interesse, dies zu tun. „Ah, aber wir beraten nicht irgendjemanden“, sagen sie, „wir geben vermögenden Privatpersonen, die solide Geldanlagen anstreben, eine fachliche Beratung." Hmm.

Die Sache liegt so: Wenn Sie reich sind, und ich meine, reich genug, um Millionen zu haben, brauchen Sie nur einen Ratschlag, um auf dem Kunstmarkt zu spekulieren: Basquiat, Warhol, Richter und Koons kaufen. Oder Sie nehmen ein Werk von Künstlern, die auch von Steve Cohen, Leonardo DiCaprio oder David Geffen gekauft wurden. Denn wenn die ein Bild (oder ein aufblasbares Ballontier) kaufen, ist die spätere Nachfrage nach der Arbeit dieses Künstlers garantiert und jedes Bild (oder aufblasbares Ballontier) wird auf kommenden Auktionen nie mehr billiger verkauft werden dürfen. Weil es im Interesse der gleichen Käufer ist, die Preise dieses Künstlers hoch zu halten.

Wenn Sie andererseits nicht Abramovich heißen, würde ich Geld woanders anlegen. Es gibt weniger unberechenbare Märkte, auf denen man spekulieren kann, und nur am allerhöchsten Ende des Kunstarktes – im Grunde der Markt für zeitgenössische Kunst – lässt sich mit „Investitionen“ in Kunst viel Geld verdienen. Das alles ist jedoch ein ausgeklügelter Geheimtipp und ein weitgehend freudloser Zeitvertreib für Menschen, die mehr Interesse an Status als an künstlerischer Bedeutung haben - und mehr Euros als Geschmack.

Vergessen Sie den Versuch, zukünftige Preise und finanzielle Renditen vorherzusagen, und kaufen Sie stattdessen das, was Ihnen gefällt und womit Sie jeden Tag leben möchten. Der Kauf eines Gemäldes sollte Spaß machen und eine Entscheidung basierend auf Instinkt und persönlichem Geschmack sein. Enjoy!

Eine Diskussion über den künstlerischen Wert eines Gemäldes ist sowieso ermüdend.

Ein schönes Beispiel: 
1 x 1 m von einem Herrn Josef Albers aus Bottrop. Von 1966. Öl auf Masonit. Stellenweise mit Frühschwundrissen. 676000 Euro bei Lempertz im Dez 2016.

„Dank ihrer Bildaufteilung im Verhältnis 1:2:3 bleiben die Homages mit den Füßen auf dem Boden, während sie mit den Köpfen in den Himmel reichen. Das zentrale oder erste Quadrat ist wie ein Samenkorn: das Herz der Dinge, das Innerste, aus dem alles weitere herausstrahlt. Die Segmente unterhalb dieses Quadrats, die Teile von zwei oder drei größeren, nach außen strebenden Quadraten sind, verdoppeln nach rechts und links ihre Breite und verdreifachen sie nach oben hin. Bei einer Bildaufteilung mit vier Quadraten zum Beispiel, die zehn Maßeinheiten hoch und zehn breit ist, beträgt die Breite des mittleren Quadrates vier Maßeinheiten, während jedes der äußeren Quadrate auf der Unterseite eine halbe Einheit, rechts und links eine Einheit und an der Oberseite anderthalb Einheiten mißt.“

Fazit: Ja ... nee ... is klar!

Wird noch getoppt von sog. "Schüttbildern": Sie schütten eine Dose Farbe auf Papier, bezahlen einen sog. Kunstkritiker oder ein Auktionshaus dafür, von "enigmatischen Werken" zu labern, die "gleichsam die Essenz Ihres Kunstwollens" sind (von "Kunstkönnen" ist ja keine Rede) bei denen sich "eine Kraft bis in den kleinsten Winkel der Leinwand hinein entfaltet" und dann gibt es offensichtlich wirklich Menschen, die dafür zig-Tausende bezahlen.


Hatte ich schon erwähnt, welches mein Lieblingsmärchen ist? Richtig:

"Des Kaisers neue Kleider"


Das Motiv ist also Geschmacksache. Das Rahmendesign auch. Die Größe gibt der Hängeort vor. Aber beim Zustand gibt es nichts zu diskutieren, der muss stimmen.

Der Zustand!

Beginnen wir mit Aquarellen, also Wasserfarben auf Papier. In jeder Hinsicht anspruchsvoller als Ölgemälde, das geht schon beim malen los! Sie werden aus meiner Sicht nicht angemessen geschätzt, vor allem in Deutschland. Es ist also kein Problem, ein Aquarell für wenige € zu finden.

Jetzt kommt aber erst einmal die Suche nach 

  • der Farbe (ausgeblichen / faded). Als erstes geht das Blau. Nur ganz wenige alte Aquarelle haben noch strahlende Farben. Beide hier gezeigten Aquarelle sind aus der gleichen Zeit und vom gleichen Maler. Sie sehen den Unterschied.


  • den Verfärbungen (staining) und 
  • den Stockflecken (foxing).

Dazu kommen vielfältige mechanische Beschädigungen des Papiers und Schäden durch z.B. Verwendung falscher Kleber u.a.

Von den in Auktionshäusern, auf ebay und auf Antikmärkten angebotenen Aquarellen sind nach meinen Kriterien mind. 2/3 Schrott aufgrund der Beschädigungen oder wegen zu starkem Verlust der Farbe. Vom verbleibenden Drittel sind die meisten in einem Zustand, der eine teure fachmännische Restaurierung erfordert. Dabei ist das Hauptproblem, überhaupt gute Restaurateure zu finden. Und deren Berufsbezeichnung endet nicht umsonst mit -teure.


Der Rahmen

Ein Ölgemälde hat "nur" einen Rahmen. (Original? Restauriert? Neu?)

Ein Aquarell hat i.d.R.

  • ein Passepartout (mount):  Einfach? Doppelt? Alt / sauber / neu und säurefrei?  Sehen Sie dazu auch die Anmerkungen zum Passepartout weiter unten.
  • eine Glasscheibe: Das alte Original? Oder modernes Normalglas? Oder reflektionsarmes und UV-filterndes Museumsglas? (Kostet ca. 200 € pro qm mehr, lohnt sich aber!)
  • einen Rahmen: Einfach oder aufwändig? Original? Restauriert? Neu?
  • Eine Rückwand. Gerne original, dann aber achten Sie auf eine säurefreie Einlage zwischen Wand und Gemälde.

Gerade beim Rahmen sollte man sich klar machen, dass dieser auch zum Schutz des Bildes dient. Diesen Dienst hat er bei alten Bildern durchaus schon geleistet - und sich dabei so manche Macke eingefangen. Es ist ein ständiges Abwägen: Will ich den Original-Rahmen? Auf den Rückseiten finden sich oft Notizen und Infos zur Provenienz.

Lebe ich dann mit den Macken? Oder lasse ich den Rahmen restaurieren? Oder doch gleich das Bild neu rahmen?

Für einen neuen Rahmen kann durchaus sprechen, dass man damit das Bild aufwerten oder in eine bestimmte Richtung gestalten möchte (siehe folgende Beispiele). Alles Geschmacksache.


Museumsglas

Gönnen Sie sich bei Aquarellen ein Reflexion- und UV-Licht minderndes Museumsglas. Zwischen dem in Bilderrahmen üblicherweise genutzten einfachen Fensterglas und hochwertigem Museumsglas liegen Welten. In mehrfacher Hinsicht: Zum einen mindert Museumsglas die Reflektionen drastisch! Das bedeutet: Die Farben sind viel klarer und man kann sich direkt vor das Bild stellen und es betrachten, ohne sich darin zu spiegeln. Außerdem filtert Museumsglas die ultraviolette Strahlung aus dem Licht und verhindert so ein Ausbleichen der Aquarell-Farben.

Natürlich verdoppeln sich dadurch auch schon mal die Kosten des Bildes. Aber das ist es wert!

Ein besonderes Thema bei Aquarellen sind die

Passepartouts.

Auf Englisch: mounts

Bringen Sie ein Aquarell zum Rahmer "um die Ecke", dann legt er Ihnen eine große Farbauswahl vor und Sie stehen außerdem vor der Frage, wie breit das Passepartout denn sein soll.

Je breiter, desto größer der Rahmen, den er Ihnen verkaufen kann ;-)

Natürlich ist das in erster Linie Geschmacksache. Aber hier ein paar Anmerkungen, die Ihnen zeigen sollen, dass das Passepartout eine wesentliche Rolle spielt für die Erscheinung Ihres Kunstwerkes.
In der 2. Hälfte des 19. JH waren breite vergoldete Passepartouts - auch aus Holz - sehr beliebt in England. Sie wurden leicht nach hinten abfallend montiert, was einen Abstand zwischen Glas und Aquarell schafft und dem Bild eine zusätzliche Tiefe gibt. Vor allem aber reflektierte das Licht der Kerzen und Gaslampen auf dem Passepartout, was in den üppigen und schweren Interieurs der Zeit sicher toll aussah (siehe Foto links).


Den meisten ist das heute zu viel Gold. Gerade bei kleinen Bildern erschlägt ein breites goldenes Passepartout oft das Gemälde.

Weshalb es meist ersetzt wird durch ein helles Passepartout. Dieses ist bei Verwendung des Originalrahmens aber recht breit - und langweilig (Foto 2 oben).

Gerade bei alten Passepartouts findet man oft die Besonderheit, dass diese am unteren Rand rund 1 cm breiter sind als oben und an den Seiten. Ich dachte erst, das sei zusätzlicher Platz, um auf dem unteren Rand einen Schriftzug mit Maler, Titel und ggf. Ausstellungs-Nummer der Society oder anderer Institutionen anzugeben.

Aber man hat mir erklärt, das habe optische Gründe, damit das Bild beim Betrachten "nicht aus dem Rahmen falle". Ok, da fehlt mir wohl der Knick in der Optik, mir fällt auch keines aus dem Rahmen bei symetrischer Ausrichtung, die mir persönlich lieber ist.

Einen Übergang vom Rahmen zum Gemälde schaffen sog. wash lines auf den Passepartouts (Fotos 3 und 5 oben). Schauen Sie sich dazu auch das Video unter diesem link an:
https://www.youtube.com/watch?v=OTPrJHkiZaU

Sie kennen keinen Rahmer, der solche wash line mounts anbietet? Willkommen im Club. Ich habe auch nur durch meine Kontakte zu führenden Händlern in England Zugang gefunden zu einem der wenigen Rahmer, die diese Kunst noch beherrschen. Mir ist das Ergebnis diesen Aufwand wert.

Zumal es mir erlaubt, fantastische alte Originalrahmen zu erhalten, die man so heute in dieser Qualität kaum noch neu bekommt.



Lohnen sich Restaurationen?

Gute Restaurateure können einiges korrigieren. Sowohl am Rahmen, auch als auch an den Bildern. Ob die Investition lohnt, ist jedesmal eine Einzelfallentscheidung.


Bei Ölgemälden (auf Leinwand / Holz oder Malkarton) sind die Beschädigungen meist eher mechanisch. Also Löcher und Risse in der Leinwand, abgeplatzte Farbe, Kratzer.

Ist die Leinwand wellig, kann man sie meist durch den Spannrahmen wieder spannen. Oft reicht schon eine Ortsverlagerung mit anderer Luftfeuchtigkeit.

Die Reinigung von Ölbildern - also alte verdreckte Firnis entfernen und neue Firnis auftragen - ist leichter möglich als bei Aquarellen. Auch hier gilt: FACHMANN! Leider hat so mancher Möchtegernrestaurator in der Vergangenheit irgendeinen Lack aufgetragen, der sich nicht mehr entfernen läßt. Besser, Sie kaufen ein schon gereinigtes Ölgemälde!

Aquarelle werden auf Papier gemalt und zwischen einer Rückwand und Glas gerahmt. Dadurch sind sie relativ gut geschützt gegen mechanische Einwirkungen. 

Der Hauptfeind des bemalten Papiers ist die Säure in den umgebenden Materialien wie die Pappe, auf die es oft aufgezogen ist, der verwendete Kleber, die Rückwand und das Passepartout. Säurefreie Papiere und Pappen sind eine Erfindung der Neuzeit. Bei einer professionellen Restauration wird das Aquarell von der alten Grundplatte gelöst und von alten Klebern befreit. Dann entsäuert, gereinigt und plangelegt. Für diese oft langwierige Geduldsarbeit und vorm allem für die chemischen Behandlungen brauchen Sie unbedingt einen erfahrenen Spezialisten!

Je nach Größe des Gemäldes kostet das rund 200 Euro.

Der Feind der Aquarellfarben sind die UV-Strahlen im Sonnenlicht. Früher gab es kein Museumsglas, welches dieses Strahlen aus dem Licht herausfiltert. Lesen Sie dazu bitte unter "Museumsglas"

Bitte beachten Sie also bei Preisvergleichen, dass meine Bilder i.d.R. "wandfertig" sind. Also in Top-Zustand. Details stehen bei den jeweiligen Angeboten.

Eigentlich versteht es sich von selbst, aber besser, ich erwähne es noch einmal:
Bei mir bekommen Sie Originale. Keine Drucke (prints). Richtige Gemälde also!
Und keine Kopien. Also keine "Original oil paintings" von "We-paint-your-picture" oder von Minh Thong Vu aus Quakenbrück.

Das Problem mit den Bildern von Bildern.

Wie macht man Fotos von Gemälden, die das Bild so wiedergeben, wie es ist? Und wie kriegt man die Reflexionen auf dem Glas weg?

Das ist wirklich schwierig! Die Reflektionen sind nur bei Museumsglas fast zu vermeiden. Der Trick ist die richtige Umgebung und ein Teleobjektiv für einige Entfernung bei den Aufnahmen. Bei normalem Glas hilft oft nur eine Aufnahme von der Seite.

Und bei welchem Licht fotografiert man? Kunstlicht (Neonlicht, Halogen, LED und richtige Glühbirnen)? Die alten Gemälde sind schließlich bei Tageslicht entstanden. Pralle Sonne kommt aber auch nicht in Frage, da hängen die Bilder zukünftig (hoffentlich) nicht. An dem Bild-Beispiel oben sehen Sie die Unterschiede, die schon bei indirektem Sonnenlicht (also entspanntem Tageslicht) entstehen, wenn die Sonne nur 2 Stunden weiter gewandert ist bzw. bei der Aufnahme der Winkel zum Bild verändert wird.

Soll heißen: Fotos geben die Farbwirkung eines Gemäldes praktisch nie 100%-ig wieder. Denn die Aufnahme ensteht nicht dort, wo es hinterher hängt. Darüber hinaus bildet jeder Bildschirm Farben anders ab.

Versand

Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Versand. Ab einer gewissen Größe kann man Aquarelle mit Glascheiben und Ölbilder mit empfindlichem Rahmen nicht einfach mit der Post verschicken. Die Versandkosten gebe ich nur 1:1 weiter.



Aquarelle - in Deutschland unterschätzt!

Nirgendwo auf der Welt hat die Aquarellmalerei einen Stellenwert wie in England. Bei uns fast gar keinen. Dabei wird Ihnen jeder Fachmann bestätigen: Öl kann jeder. Aber nicht Aquarell!

Es liegt außerdem in der Natur der Farben und des Untergrundes, dass nur wenige Spitzenwerke in Top-Zustand erhalten blieben. Damals wußte man eben noch nichts von UV-blockendem Museumsglas und säurefreiem Karton.

Um den Zeitpunkt der Krönung von Queen Victoria herum tobte eine Art Glaubenskrieg zwischen den Puristen und den Progressiven unter den Aquarellmalern. Es ging um die Anwendung des 1834 vorgestellten zinc white, genannt China White.

Ich kenne das Zeug unter dem Begriff Deckweiß.

In der traditionellen Malerei mit Wasserfarben werden Farbnuancen erzielt, in dem man die Farben mit mehr oder weniger Wasser verdünnt. Gemalt wird auf weißem Papier. Will man eine weiße Stelle im Gemälde, läßt man einfach die Farbe weg.

Mit dem China White kann man in weißer Farbe malen und übermalen und auch allen anderen Farben mehr Körper geben, daher der Begriff body colour. Teufelszeug für die Traditionalisten.


"Alte Meister"

Gerne habe ich mich auch mit den "Alten Meistern" beschäftigt, u.a. den Holländern. Dazu empfehle ich das unten gezeigte Werk von Norbert Wolf, welches neben erstklassig bebilderten Gemälden auch über den aktuellen Stand der Forschung über die Zeit von Rembrandt und Rubens informiert. Nicht ganz überraschend, bestätigt sich sehr schnell das, was ich auch beim Silber immer sage: Legen Sie keinen großen Wert auf Namen. Trägt eine Silberschale die Stempel von Paul Storr, dann kommt sie wahrscheinlich aus der Werkstatt von Paul Storr. Vielleicht hat er auch zugekauft. Er selbst hat sie sehr wahrscheinlich nicht gehämmert.

Und von ursprünglich 1000 Gemälden, die man (vor allem aufgrund seiner Signatur) ursprünglich Rembrandt persönlich zugeschrieben hat, bleiben nach neuester Forschung gerade noch 400. Selbst der "Mann mit dem Goldhelm", ganzer Stolz der Berliner Gemäldegalerie, stammt höchstens "aus der Werkstatt von Rembrandt".

Eine Neuzuweisung des Bildes wurde oft versucht. Dabei wurden Carel van den Pluym und Heyman Dullaert als Maler in die Debatte gebracht. Auch der Augsburger Maler Johann Ulrich Mayr, der um 1648/1649 in der Werkstatt Rembrandts tätig war, wurde in Erwägung gezogen, da der Helm als Werk Augsburger Waffenschmiede erkannt wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass der Maler des Goldhelms nicht dem engeren Kreis, sondern dem weiteren Umkreis Rembrandts angehörte.

Der Berliner Kunsthistoriker Werner Busch stellte fest, dass nach den Statuten des 17. Jahrhunderts „der Meister das Recht hatte, alles in seinem Atelier Gefertigte unter seinem Namen zu verkaufen“. Das erklärt auch, dass es Werke mit Rembrandts Signatur gibt, an die er so gut wie gar nicht Hand angelegt hatte:

„Es gibt Rembrandt-Bilder, die sind rembrandtischer als Rembrandt selbst – wie der Mann mit dem Goldhelm in Berlin. Sein dickes Impasto, das potenzierten Glanz produziert, treibt ein rembrandtsches Prinzip über sich selbst hinaus. Eben deswegen konnte das Bild so berühmt werden, es war für eine bestimmte Zeit der Inbegriff von Rembrandt, ohne von Rembrandt zu sein.“


Signiert oder "zugeschrieben"?

Natürlich erleichtert es die Zuordnung eines Gemäldes, wenn es leserlich signiert ist. Wobei man nicht davon ausgehen darf, dass alle Signaturen auch vom Meister und aus der Zeit der Entstehung des Gemäldes sind. Manche Künstler haben auch nur auf der Rückseite signiert. Andere nur mit Monogramm und wieder andere gar nicht. Vor allem vor 1800. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Maler aus adeligem Hause z.B. - vor allem weibliche! - waren noch nicht einmal daran interessiert, dass man ihnen kommerzielle Malerei nachweisen konnte durch die Signatur.

Im Bereich der alten Aquarelle aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert ist es aber relativ einfach, ein unsigniertes Gemälde einem Künstler zuzuschreiben. So viele richtig gute Aquarellmaler mit eigenem Malstil gab es gar nicht. Werkstatt-Massenproduktion wie bei Rembrandt gab es auch nicht. Leben und Werk der relevanten Aquarellmaler sind meist gut dokumeniert.

 Es war auch nicht ungewöhnlich, dass sich Adelige die bekannten Künstler für Wochen auf ihre Landsitze luden und diese dort Familie, Gut und Umgebung malten. So lud Queen Victoria den Maler William Wyld im Jahre 1852 nach Schloss Balmoral, wo dieser über mehrere Wochen das alte Schloß - kurz vor dem Umbau - von allen Seiten malte. Die Bilder hängen heute in der Royal Collection. Bis auf das Künstlerexemplar. Das hängt bei mir :-)


Mein Tip: Hören Sie bei Gemälden nicht auf "Experten". 

Kaufen Sie, was Ihnen gefällt und was zu Ihrem Geldbeutel passt. 

Haken Sie vorher noch die Checkliste bezüglich Zustand ab und Sie kaufen immer richtig.


Die Ausstellungsstücke.

Ziel eines jeden ambitionierten Aquarellisten musste es sein, mit einem oder gar mehreren Werken zugelassen zu werden zur (meist jährlichen) Ausstellung der 1804 gebründeten "Society of Painters in Water Colours", die sich ab 1881 "Royal Society of Painters in Water Colours" nennen durfte. Oder bei der seit 1832 bestehenden Konkurenz, der New Society. Bei beiden Institutionen konnte man nicht einfach eine Hängefläche buchen, da musste man Werke einreichen und hoffen, dass man gehängt wurde. Oder sogar zum Mitglied berufen.
Natürlich zeigen die Künstler hier nur Werke, bei denen sie sich besondere Mühe gegeben hatten. Die Herausforderung für die Aquarellmaler war auch, dass ihre meist kleinformatigen Werke gegen die riesigen Ölgemälde anstinken mussten. 

Also wurden für diese Ausstellungen besonders große Exemplare gemalt. Wenn das Sujet in großer Form Anklang gefunden hatte, wurden auch gerne weitere ähnliche Exemplare in kommerziellerer Form - z.B. kleiner - gefertigt.

Ich bevorzuge die großen Erstausgaben, wie dieses Exemplar von Thorne Waite. Wenn die nur nicht so groß wären ...



Gemälde brauchen Licht!

Zum Glück hat mir ein Kunde die Wittenberg 4.0-Serie von MAWA empfohlen. 

Die Tisch-, Stand- und Deckenleuchten nutze ich zu Hause. Perfekt!!